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Black Forest Accelerator 2019 - Positiv führen: ein Perpetuum mobile

Block 8: Human Ressources
Coach: Swen Laempe, Geschäftsführender Gesellschafter vioma GmbH

Die Kultur eines Unternehmens ist ein entscheidender Faktor für dessen wirtschaftlichen Erfolg. Kaum ein Unternehmer in der Region folgt diesem Credo so sehr wie Swen Laempe von der vioma GmbH. Für sein modernes Verständnis von Führung wurde er erst im vergangenen Jahr von der Initiative Wertvolle Unternehmenskultur ausgezeichnet. Was aber ist der Schlüssel zu einer guten Unternehmenskultur? Das erklärte Swen Laempe im abschließenden Block des Black Forest Accelerators. Wir geben euch einen kleinen Einblick.

Jeder Unternehmer weiß, oder zumindest sollte er das wissen: Je zufriedener Führungskräfte und Mitarbeiter sind, desto besser bringen sie sich ein – mit Fleiß und Motivation, guten Ideen und eigenverantwortlichem Handel. Die Kultur eines Unternehmens trägt so nicht nur zum Wohlbefinden des Einzelnen bei (wovon manch ein Vorgesetzter leider nach wie vor überzeugt zu sein scheint), sondern zum wirtschaftlichen Erfolg der gesamten Unternehmung.

Engagement bringt Performance
Fühlt sich ein Mitarbeiter im Unternehmen also wohl, steigt dessen Engagement-Level, seine Bereitschaft, sich für das Unternehmen reinzuhängen, automatisch an. Engagement wiederum ist ein wichtiger Faktor für Performance, also ergebnisorientierte Leistung. Besonders in Veränderungs- und Krisensituationen – dann, wenn schnelle Anpassungen an neue Marktsituationen mittels agiler Führung essenziell für das Fortbestehen einer Organisation werden (zum Beispiel aufgrund der Digitalisierung) – kommt dem kulturellen Kontext eine herausragende Bedeutung zu. Wie wird mit Veränderungssituationen und Verbesserungsvorschlägen umgegangen? Gibt es bei Scheitern Schuldzuweisungen oder wird konstruktiv nach neuen Lösungen gesucht?

Studien belegen: Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Entwicklung einer positiven Führungskultur – und diese ist zuerst einmal Chefsache. Ganz klar. Fatal: Laut dem Führungsbarometer des Meinungsforschungsinstituts FORSA scheitert ein Großteil der Unternehmen bereits daran, mit seinen Führungskräften und Mitarbeitern respektvoll umzugehen – eigentlich Grundlage für die Etablierung einer positiv ausgerichteten Unternehmenskultur.

Die Natur des Menschen ist Kultur
Die Unternehmenskultur begreift Swen Laempe von der vioma GmbH als das Betriebssystem seiner Organisation. Er sagt: „Kultur erschafft Verhalten“, oder andersrum formuliert: „Kultur ist das Echo von Verhalten“. Was er damit meint, erklärt sich aus einem Modell, dass die Grundlage von Führung und Unternehmenskultur bei vioma ist. Was auf den ersten Blick kryptisch aussieht, macht bei näherer Betrachtung schnell Sinn.

K Kultur
K Kommunikation
I Information
V Vereinbarung
V Verhalten

Das Prinzip ist simpel: ein ewiger Kreislauf, ein Perpetuum mobile sozusagen: Unternehmenskultur braucht Kommunikation. Klar, die Mitarbeiter müssen ja miteinander sprechen, um gemeinsame Ziele, auf Basis bestimmter Normen und Werte, umzusetzen. Kommunikation wiederum braucht Inhalte, also Information, die im Idealfall auf eine Vereinbarung hinauslauft. In einem Meeting zum Beispiel, das mit einer Entscheidung über das weitere Vorgehen in einem bestimmten Sachverhalt endet. Ist die Vereinbarung schlussendlich getroffen, und zwar verbindlich, wird sie in die Tat umgesetzt. Und zwar von jedem Mitarbeiter in seinem Bereich. Aus der Vereinbarung resultiert also Verhalten. Verhalten also, erschafft Kultur – KKIVV.

Führungskräfte fördern!
Welche Attribute aber machen eine gute Unternehmens- und Führungskultur aus? Ganz einfach: seine Führungskräfte dazu zu befähigen selbstständig Entscheidungen zu treffen – und seine Ressourcen so bestmöglich zu nutzen. Denn auf das Engagement der Führungskräfte kommt es in Veränderungsprozessen oder Krisensituationen besonders an. Nur, wer es schafft, seine Führungsmannschaft für die Normen und Werte, denen sich das Unternehmen verpflichtet hat, zu gewinnen und sie mit den entsprechenden  Entscheidungskompetenzen auszustatten, wird sich dynamisch und flexibel an neue Marktgegebenheiten anpassen können und zurück in die Erfolgsspur finden. Und dazu braucht es zielgerichteter Kommunikation. Unternehmenskultur eben – kein Nice-to-have, sondern definitiv ein Must-have!